Jüdisches Museum Westfalen: Einzigartig -Eine Reise durch Geschichte und Kultur

Zuletzt aktualisiert am 30. September 2024

Willkommen zu einer faszinierenden Entdeckungstour zum Thema „Jüdisches Museum Westfalen“!
Was erwartet dich hier? Ein tiefgehender Einblick in das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten – entdecke jüdische Kultur, Geschichte und Religion aus regionaler Perspektive und erfahre, wie dieser einzigartige Ort das kulturelle Erbe Westfalens bewahrt und präsentiert.

Jüdisches Museum Westfalen
Jüdisches Museum Westfalen, Foto der Redaktion


Ein Museum mit Geschichte: Architektur und Entstehung

Das Jüdische Museum Westfalen befindet sich zentral in Dorsten in einem Altbau-Gebäude aus der Jahrhundertwende. Der Anbau, der 2001 errichtet wurde, bildet das Herz des Museums und beherbergt auf über 320 m² eine beeindruckende Dauerausstellung, einen Veranstaltungssaal, ein großes Foyer und eine Bibliothek. Die moderne Architektur mit den gestaffelten Kuben und der einzigartigen Klinkerfassade macht das Museum zu einem optischen Highlight.

Doch die Entstehungsgeschichte des Museums ist ebenso spannend wie die Ausstellungen selbst: Das Museum geht auf eine Bürgerinitiative der 1980er Jahre zurück, die sich in der Forschungsgruppe „Dorsten unterm Hakenkreuz“ mit regionalgeschichtlicher Aufarbeitung der NS-Zeit beschäftigte. 1992 wurde das Museum eröffnet und seitdem stetig weiterentwickelt.

Lage und Architektur

Das Museum liegt im Südosten der Dorstener Innenstadt, an der Ecke Südwall und Julius-Ambrunn-Straße. Es besteht aus einem dreigeschossigen Altbau im Jugendstil und einem modernen Anbau. Der Neubau, entworfen von Detlef Wiegand, beeindruckt durch seine Klinkerfassade und verschachtelten Kuben. Ein Skulpturengarten mit Werken von Manfred Marreck und anderen Künstlern lädt zum Verweilen und Nachdenken ein.


Die Dauerausstellung: „L’Chaim! Auf das Leben! – Jüdisch in Westfalen“

Die Dauerausstellung im Obergeschoss wurde 2018 erneuert und widmet sich der jüdischen Tradition und Geschichte in Westfalen anhand von 16 Biografien. Von der Händlerin Freuchen Gans aus Hamm bis zum Textilkaufmann und Fußballer Erich Gottschalk aus dem Ruhrgebiet – die Ausstellung bietet einen tiefen Einblick in das Leben jüdischer Persönlichkeiten.

Jüdisches Museum Westfalen Karte
Jüdisches Museum Westfalen, Karte der „Entwicklung der Jüdischen Gemeinschaften in Westfalen un Lippe“ – Juden in Westfalen

Hauptthemen der Dauerausstellung:

Jüdischer Kalender und Feiertage

Besucher können die Struktur des jüdischen Jahreskreises an einem spiralförmigen Tisch erkunden.

Jüdische Feste

Interaktive Elemente und historische Objekte, wie Chanukkaleuchter und Pessach-Geschirr, aber auch moderne Ritualgegenstände zum Anfassen, veranschaulichen jüdische Feiertage. Bedeutung und Abläufe der Feste werden anschaulich erklärt.

Jüdische Religion und Tradition

Eine Tora-Rolle von 1830, Talmudbände und rituelle Gegenstände zeigen die Tiefe und Vielfalt des jüdischen Glaubens. Darstellung von religiösen Bräuchen und Feiertagen.

Lebenswege jüdischer Persönlichkeiten aus Westfalen

Durch digitale Beamerprojektionen, anhand von 16 ausgesuchten Biografien, wird die jüdische Geschichte Westfalens“ erzählt.

Fotos, Bücher und persönliche Gegenstände illustrieren 700 Jahre jüdische Geschichte in der Region.
Beispiele: Die Schusterfamilie Moszkowicz aus Ahlen, die Fabrikantenfamilie Herzfeld aus Warendorf.

Jüdische Migration

Von der Antike bis in die Gegenwart – die Ausstellung behandelt die verschiedensten Migrationsbewegungen jüdischer Gemeinschaften und spannt dabei einen Bogen von den ersten Ansiedlungen bis zu den Einflüssen jüdischer Familien auf die moderne westfälische Gesellschaft.

Kinderfreundliche Ausstellung

Auch für die Jüngsten gibt es etwas Besonderes: Die berühmte Kinderbuchautorin Cornelia Funke hat eine eigene Ausstellungsspur gestaltet, die durch kindgerechte Erklärungen und Mitmach-Stationen Kindern die jüdische Kultur auf spielerische Weise näherbringt​.


Wechselausstellungen und Sonderausstellungen

Neben der Dauerausstellung bietet das Museum regelmäßig Wechselausstellungen, die tiefere Einblicke in die jüdische Kultur und Geschichte ermöglichen. Ein Highlight 2024 ist die Ausstellung.

Shtetl – Arayn un Aroys: Kunst der jüdischen Renaissance

Diese Ausstellung zeigt Werke jüdischer Künstler aus dem ausgehenden Zarenreich und der frühen Sowjetunion. Besucher erleben hier, wie die jüdische Kunst in dieser Zeit eine Blüte erlebte, bevor sie durch die Verfolgung im Nationalsozialismus und den Stalinismus brutal beendet wurde. Die Ausstellung bietet auch ein umfangreiches Begleitprogramm, das von Führungen in verschiedenen Sprachen bis hin zu kreativen Workshops für Kinder reicht​.


Veranstaltungen, Bildungsangebote und Führungen

Das Museum bietet ein breites Spektrum an Veranstaltungen: Vorträge, Lesungen, Konzerte, Workshops und Fortbildungen. Besonders hervorzuheben sind die Angebote der Museumspädagogik, die sich an Schulen und andere Bildungseinrichtungen richten. Das Angebot wird durch regelmäßige Veranstaltungen ergänzt und ermöglicht tiefergehende Studien.

Regelmäßige Veranstaltungen:

Vorträge und Lesungen

Zu historischen und aktuellen Themen rund um das Judentum.

Konzerte und kulturelle Events

Aufführungen, die jüdische Musik und Kultur präsentieren.

Bildungsprogramme für Schulen

Führungen und Workshops, die auf verschiedene Altersgruppen und Lehrpläne abgestimmt sind.
Besonderer Pluspunkt: Schulen und Bildungseinrichtungen können sich die Fahrtkosten zum Museum erstatten lassen – ein Service, der es allen ermöglicht, dieses wichtige kulturelle Zentrum zu besuchen​.

Das Museum bietet Schülern und Lehrern die Möglichkeit, Facharbeiten oder Projekte zur jüdischen Geschichte und zum Nationalsozialismus einzureichen, die in einem jährlichen Jugendgeschichtswettbewerb ausgezeichnet werden​.

Workshops

Workshops zu spezifischen jüdischen Feiertagen und Bräuchen.

Führung jüdisches Museum Dorsten

Auch Führungen durch das Museum sind möglich. Hier finden ihr alle Details: Führungen


Das Museum als Ort der Forschung und Sammlung

Das Jüdische Museum Westfalen ist auch eine bedeutende Forschungsstätte. In der Sammlung des Museums befinden sich viele regionale Objekte, die das jüdisches Leben in Westfalen und darüber hinaus dokumentieren. Ein Highlight der Sammlung ist der Hawdala-Becher von Abraham Sutro, einem wichtigen Vertreter des orthodoxen Judentums im 19. Jahrhundert​.

Die Sammlung wird kontinuierlich erweitert und digitalisiert. Besucher können die Sammlung online durchstöbern und sich vorab einen Eindruck verschaffen​.


Trägerverein und Unterstützung

Der gemeinnützige Verein für jüdische Geschichte und Religion e.V. trägt das Museum. Unterstützt wird die Arbeit durch die Stiftung „Jüdisches Museum Westfalen“, maßgeblich durch die Stadt Dorsten und das Land NRW, sowie den Kreis Recklinghausen, die Sparkasse Vest Recklinghausen und seit 2020 auch durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Die Museumsleitung hat seit Juli 2020 Dr. Kathrin Pieren inne.

Ehrenamt und Mitgliedschaft: Mitmachen und Unterstützen

Das Museum lebt von der Unterstützung der Dorstener Bürger und darüber hinaus. Der Trägerverein des Museums hat über 400 Mitglieder und freut sich stets über neue Unterstützer, sei es in Form von Spenden oder ehrenamtlicher Mitarbeit.

Mitgliedschaft im Verein für jüdische Geschichte und Religion

Für nur 40 Euro jährlich kannst du Mitglied werden und freien Eintritt zu den Ausstellungen genießen. Studenten und Rentner zahlen einen ermäßigten Beitrag von 25 Euro.

Für alle, die das Museum nachhaltig unterstützen möchten, bietet die Stiftung Jüdisches Museum Westfalen eine Möglichkeit, einen Beitrag zur Erhaltung dieses einzigartigen Ortes zu leisten.


Besuchsinformationen: So planst du deinen Besuch

Das Jüdische Museum Westfalen ist barrierefrei und bietet zahlreiche Serviceleistungen für Besucher:

Adresse:

Jüdisches Museum Westfalen
Julius-Ambrunn-Straße 1,
46282 Dorsten
(in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs und Busbahnhofs Dorsten).

Öffnungszeiten

TagVormittagNachmittag
MontagGeschlossenGeschlossen
Dienstag10:00 – 12:30 Uhr14:00 – 17:00 Uhr
Mittwoch10:00 – 12:30 Uhr14:00 – 17:00 Uhr
Donnerstag10:00 – 12:30 Uhr14:00 – 17:00 Uhr
Freitag10:00 – 12:30 Uhr14:00 – 17:00 Uhr
SamstagGeschlossen14:00 – 17:00 Uhr
SonntagGeschlossen14:00 – 17:00 Uhr
FeiertageGeschlossen14:00 – 17:00 Uhr
Öffnungszeiten – Jüdisches Museum Westfalen

Eintrittspreise Jüdisches Museum Westfalen:

KategoriePreis
Erwachsene5,00 EUR
Erwachsene (Gruppe ab 12 Personen)4,00 EUR
Ermäßigt (Schülerinnen, Studierende, Auszubildende, Schwerbehinderte, Besucherinnen, die Sozialleistungen beziehen)2,50 EUR
Mitglieder des Deutschen MuseumsbundesFreier Eintritt
ICOM-MitgliederFreier Eintritt
Mitglieder des MuseumsträgervereinsFreier Eintritt
Eintrittspreise – Jüdisches Museum Westfalen

Anreise Jüdisches Museum Westfalen:


Fazit zum Jüdisches Museum Westfalen

Ob du dich für jüdische Traditionen, die westfälische Geschichte oder den Holocaust und die Erinnerungsarbeit interessierst – das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten bietet einen einzigartigen Blick auf die jüdische Kultur. Mit spannenden Ausstellungen, interaktiven Führungen und einem umfassenden pädagogischen Programm ist das Museum eine kulturelle Bereicherung für Dorsten und ganz NRW.


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